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KrankesKind Kathleen Rekowski Fotolia
 
Jeder von uns kennt die Symptome eines grippalen Infektes. Viele trifft es häufig, manche äußerst selten. Menschen mit einem intakten Immunsystem sind ihre Erkältung innerhalb weniger Tage wieder los. Andere wiederum kämpfen lange mit den Erregern, jeder Infekt wandert in Bronchien und Nebenhöhlen und lässt sich nur durch massiven Medikamenteneinsatz bekämpfen.

Ein grippaler Infekt ist eine von Viren hervorgerufene Erkrankung. Viren werden durch Tröpfcheninfektion beim Niesen, Husten und Sprechen übertragen, aber auch durch Türklinken, Telefonhörer etc., da sie bis zu 2 Tage außerhalb des Körpers überleben. Zuerst befallen sie die Nasen- und Rachenschleimhaut, woraufhin der Körper ein wässriges Sekret absondert, um die Erreger auszuspülen. Gelingt dies nicht, werden Fresszellen ausgeschickt, die die Eindringlinge vernichten. Bei einem größeren Ansturm sondern diese Botenstoffe ab, die Entzündung und Fieber auslösen. Die erhöhte Temperatur verhindert die Vermehrung der Eindringlinge und beschleunigt die weitere Immunantwort des Körpers. Eine Art von weißen Blutkörperchen (B-Lymphozyten) greifen von Viren befallene Zellen direkt an, andere (T-Lymphozyten) produzieren Antikörper (Immunglobuline), die die Eindringlinge zerstören.

 

Wenn die Abwehrmechanismen des Körpers mit dem Kampf gegen die eingedrungenen Viren beschäftigt sind, können sich zusätzlich Bakterien auf der bereits geschädigten Schleimhaut ansiedeln. Hinweise auf eine bakterielle Infektion sind eine gelblich-grünliche Verfärbung des Nasensekretes und des Auswurfes beim Husten sowie zunehmende Verschlechterung des Allgemeinbefindens, woraufhin der Arzt Antibiotika verordnet. Diese bekämpfen die bakterielle Infektion, haben aber keinerlei Wirkung auf die ursprünglichen Verursacher, die Viren. Mit diesen muss das Abwehrsystem des Körpers selbst fertigwerden.

Dieses Abwehrsystem funktioniert nur dann gut, wenn man sich vollwertig ernährt, Stress vermeidet, viel an die frische Luft geht, sich immer ausreichend warm anzieht, ausreichend schläft, nicht raucht, moderat Sport betreibt etc.

 

Besonders wichtig ist aber eine vollwertige, ausgewogene Ernährung, denn ohne die richtigen Bausteine kann das Immunsystem nicht optimal funktionieren. Tatsache ist, dass in Industrieländern eine überhöhte Zufuhr an leeren Kalorien in Form von zucker- und weißmehlhaltigen Lebensmitteln, versteckten Fetten und Alkohol zu einer im Allgemeinen viel zu geringen Zufuhr von Mikronährstoffen und Ballaststoffen und damit zu einer gestörten Immunantwort führt. Der Verzehr von 100g Zucker (=die Menge in 1l Coca-Cola) kann die Fähigkeit der weißen Blutkörperchen, Bakterien und Viren zu zerstören, bis zu fünf Stunden lang stark beeinträchtigen.

Zudem sind wir einer steigenden Menge an Umweltgiften ausgesetzt, was in unserem Körper zu einer Verdrängung von lebensnotwendigen Mikronährstoffen führt. Solche chronischen Vergiftungen können zu einer erhöhten Durchlässigkeit des Darmes führen, wodurch Substanzen, die normalerweise von einem gesunden Darm zurückgehalten werden, in die Blutbahn gelangen und hier zu immunologischen Reaktionen (Allergien, Intoleranzen, Autoimmun-Reaktionen, Immunschwächen, usw.) führen.

Zur Verbesserung der Immunantwort ist die zusätzliche Zufuhr von Vitamin A, C, D3, E, dem Vitamin-B-Komplex, Zink und Selen über mehrere Monate sinnvoll und durch Studien belegt. Eine kurzfristige Überflutung mit höherdosiertem Zink bei beginnender Erkältung hemmt die Aktivität bestimmter Viren, wodurch man die Erkrankung im Keim ersticken kann. Zink verdrängt außerdem schädliche Schwermetalle aus dem Körper, was auch indirekt zu einer Verbesserung der Abwehr führt.

Neben seiner Aufgaben im Knochenaufbau unterstützt Vitamin D3 die Aktivierung und Reaktion der weißen Blutkörperchen bei Infektionen. Diverse wissenschaftliche Studien zeigen, dass 50 – 90% (!!!) der Bevölkerung der westlichen Industrieländer einen Mangel an Vitamin D3 aufweisen. Es wurde außerdem ein signifikanter Zusammenhang zwischen Vitamin D3-Mangel und Autoimmunerkrankungen, Schlaganfall, Herzmuskelschwäche, Diabetes und einigen Krebsarten festgestellt.

Ein Selen-Mangel führt zu reduzierter Lymphozyten- und Antikörperbildung und damit zu erhöhter Infektanfälligkeit. Etwa 80% (!!!) der Bevölkerung weisen Selen-Mängel auf. Man geht davon aus, dass Betroffene außerdem ein erhöhtes Risiko in Bezug auf Autoimmun-, Herz-Kreislauf- und Rheumatischen Erkrankungen, Entzündungen und Krebs aufweisen.

 

Für ein funktionierendes Immunsystem sind aufgefüllte Nährstoffspeicher von großer Bedeutung. Lesen Sie hier von weiteren Möglichkeiten, die zu einer Verbesserung der Abwehr beitragen.

 

1. Darmbakterien: In der Darmschleimhaut sitzen mehr als 70% der gesamten Abwehrzellen des Körpers. Sie können vom Organismus nur dann hergestellt werden, wenn genügend gesunde Mikroorganismen den Nahrungsbrei stets richtig verarbeiten und damit für eine optimale Entgiftung, Enzymproduktion und Nährstoffaufnahme sorgen. Diese Bakterienstämme müssen mit Ballaststoffen gefüttert und - sobald sie durch die Einnahme von Antibiotika in Mitleidenschaft gezogen wurden - ersetzt werden.


2. Schüßler Salze: Hauptmittel für Abwehrschwäche ist die Nr. 3. Zum Aufbau von Energiereserven und zu Regeneration nach Krankheit findet die Nr. 5 Verwendung. Für Wärmeregulation und Stärkung der Schleimhäute braucht man das Schüßler Salz Nr. 8. Zur Anregung der Abwehrzellenproduktion, zur Entzündungshemmung und zur Hemmung der Virusvermehrung werden die Nummern 21 und 26 benötigt. Zur Grippevorsorge empfiehlt sich, von jedem dieser Salze zw. 7 und 15 Stück täglich über längere Zeit einzunehmen.

 

3. Homöopathie: Infektanfälligkeit kann homöopathisch behandelt werden, verlangt aber eine individuell ausgewählte Arznei in eher höherer Potenz, das sogenannte „Konstitutionsmittel". Es empfiehlt sich der Besuch bei einem Homöopathen.

 

4. Der Einsatz von Bachblüten kann seelische Blockaden, Überforderung, Erschöpfung, Angst, Traurigkeit, den Mangel an Selbstvertrauen und Stress mildern und damit indirekt das Immunsystem unterstützen. Eine Bachblütenmischung muss individuell ausgewählt und über mehrere Wochen eingenommen werden.

 

5. Impfen: Banale grippale Infekte werden von der Impfung gegen Influenza („echte Grippe") NICHT verhindert, da diese von anderen Erregern hervorgerufen werden. Trotzdem können Sie generell mit Impfungen Ihr Immunsystem trainieren.

 

6. Pflanzenheilkunde:

Der Presssaft des Sonnenhutes (Echinacea) zeigt einen stimulierenden Effekt auf Teile des Immunsystems. Er verstärkt nachweislich die Anzahl und Aktivität von Fresszellen und T-Lymphozyten und wirkt antibakteriell, antiviral, antimykotisch (pilzhemmend) und entzündungshemmend. Es konnte gezeigt werden, dass Echinacea das Risiko, eine Erkältung zu bekommen, um bis zu 56% reduziert.

 

Der alkoholische Auszug aus den Wurzeln der Kapland-Pelargonie (Kaloba®) verhindert das Anheften von Krankheitserregern an Zellen und stimuliert die Aktivität von T- und Fresszellen. Auch lässt er die Flimmerhärchen des Atemtraktes schneller schlagen, so dass zäher Schleim besser abtransportiert werden kann. Er hat auch eine leichte antibiotische und antivirale Wirkung.

 

Viren brauchen Wirtszellen, um sich vermehren zu können. Der Extrakt der Zistrose (Cistus incanus) verhindert das Eindringen von diesen in die Zellen und blockiert damit deren Vermehrung. Der gleiche Wirkmechanismus wurde in Studien beim Holunderbeerenextrakt nachgewiesen. Dieser hat durch seinen hohen Gehalt an Anthocyanen, die für seine violette Farbe verantwortlich sind, auch noch zellschützende Eigenschaften.

 

Ginseng – in der Traditionellen Chinesischen Medizin schon Jahrtausende in Verwendung – ist bekannt für seine leistungssteigernde und stressadaptive Wirkung. Nach vierwöchiger Behandlung mit Ginseng-Extrakt konnte man aber auch eine Vermehrung und erhöhte Aktivität der weißen Blutkörperchen nachweisen. Ginseng besitzt außerdem eine entzündungshemmende und leicht antivirale Wirkung und verbessert die Blutbildung.

 

7. Traditionelle Chinesische Medizin:

Außer dem Ginseng gibt es in der TCM viele Heilpflanzen und Naturstoffe, die Blockaden lösen und für ein Gleichgewicht der verschiedenen Organsysteme sorgen. Eine allgemeine Empfehlung kann dabei nicht gegeben werden, da die entsprechende Rezeptur individuell ausgewählt werden muss. Unterstützend wird ein TCM-Arzt auch die Ernährung nach den 5 Elementen entsprechend dem körperlichen Zustand empfehlen.

 

Wenn Sie mehr wissen wollen, finden Sie bei uns Bücher über die verschiedenen Methoden, oder wenden Sie sich mit Ihren Fragen an das Team der St. Petrus Apotheke Birkfeld.

 

Foto: istockphoto.com

 

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